Psychosomatische Behandlung von Covid-19-Spätfolgen
Rund 6,8 Millionen Menschen haben sich seit Beginn der Pandemie in Deutschland bereits mit Covid-19 infiziert (Angaben des Robert-Koch-Institut, Stand 20. Dezember 2021). Was mittlerweile deutlich wird: Genesen heißt nicht immer gesund. Fast 40% leiden auch nach der akuten Infektion an körperlichen Spätfolgen und psychischen Beschwerden. Und selbst ohne Infektion – die Folgen der Pandemie auf Körper und Psyche werden langsam, aber deutlich sichtbar.
Post-Covid-Syndrom und die psychosomatischen Spätfolgen
Treten trotz überstandener Covid-19-Infektion erneut Symptome auf, ist ein Post-Covid-Syndrom sehr wahrscheinlich. Das anhaltende Krankheitsgefühl und der Leistungseinbruch lösen Hoffnungslosigkeit, Frustration und Angst aus. Denn die Befürchtung, nicht mehr genauso leistungsfähig zu sein wie vor der Covid-19-Infektion, ist groß. Angststörungen, Depressionen und Posttraumatische Belastungsstörungen werden immer öfter im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung beobachtet. Fast jeder vierte Genesene mit schweren Covid-19-Verlauf entwickelt im Laufe der Zeit eine psychische oder psychosomatische Erkrankung.
Doch auch ohne sich infiziert zu haben, sind viele Menschen seit der Pandemie einer besonderen Belastungssituation ausgesetzt. Home-Schooling, Angst vor Ansteckung, Einsamkeit und finanzielle Sorgen lösen Stress aus und verstärken bereits bestehende psychische Erkrankungen – und selbst Menschen mit einer hohen Stressresilienz geraten durch die dauerhaften Einschränkungen an ihre Belastungsgrenze. Aus anfänglicher Antriebslosigkeit und depressiver Verstimmung kann sich eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung entwickeln.
Häufige Spätfolgen bei Covid-19-Infektion
- Dyspnoe (Atembeschwerden)
- Husten
- Verändertes Atemmuster
- Chronische Erschöpfungszustände
- Kardiologische Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Leistungs- und Aktivitätseinschränkungen
- Kognitive Störungen
- Geschmacks- und Geruchsverlust
- Schlafstörungen
- Allgemeine Schmerzen
Mögliche Psychische Beschwerden
- Depressionen
- Angststörungen
- Traumafolgestörungen
- PTBS
- Angst vor Kontakt mit Krankheitseregern, Infektionen und Tod
- Zwangshandlungen
- Antriebslosigkeit
- Gereiztheit
Psychosomatische Behandlung und immunsystemstärkende Körpertherapie
Ist das medizinische Vorgehen in der akuten Infektionsphase mit Covid-19 klar, stehen bei Long- und Post-Covid hingegen keine ausreichend erforschten Therapieempfehlungen bereit. Postvirale Beschwerden nach Infektionskrankheiten sind zwar kein neues Phänomen, trotzdem sind die biochemischen Abläufe, die zu den langanhaltenden körperlichen Symptomen führen, aus klinischer Sicht in vielen Fällen immer noch nicht genau identifiziert. Viele Patienten stellen sich die Frage "Und was jetzt?", fühlen sich allein gelassen und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Dabei ist gerade in dieser Phase eine psychische Weiterbehandlung wichtig. Der Umgang mit der neuen körperlichen Belastungsgrenze muss erlernt werden und Betroffene brauchen ebenfalls Unterstützung bei der Aufarbeitung und Verarbeitung ihrer Ängste und Sorgen.
Mit ganzheitlichem Therapieansatz zu mehr Lebensqualität
Betroffene mit Post-Covid-Syndrom und pandemisch bedingten psychischen Erkrankungen unterstützen wir mit unserem Behandlungsangebot dabei, Strategien zum Umgang mit Schmerzen, körperlichen Einschränkungen und Ängsten zu entwickeln und die derzeitige Lebenssituation anzunehmen.
Mit diagnostischen Verfahren, die speziell auf die Spätfolgen von Covid-19-Erkrankungen zugeschnitten sind, körper- und psychotherapeutischen Behandlungen und unserer langjährigen Erfahrung in der Therapie von chronischen Erschöpfungszuständen und Schmerzsyndromen begleiten wir Sie dabei, sich Ihrer ursprünglichen Lebensqualität wieder anzunähern.
Lernen Sie während der psychosomatischen Therapie den Umgang mit Erschöpfungszuständen und Schmerzen, bauen Sie Belastungsgrenzen Schritt für Schritt aus und stärken mit achtsamkeitsbasierten Angeboten Ihre Stressresistenz und Ihr Immunsystem.
Diagnostische Verfahren bei Post-Covid-Patienten
- Spirometrie
- Echokardiographie
- Blutgasanalyse
- Erweiterte Labordiagnostik
- Ganzkörperstatus
- Leistungsmessung und Kontrolle
- Neurologische Diagnostik
- Psychosomatische Diagnostik
- Testpsychologische Untersuchung
- Diagnostische Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin
Therapeutische zusatzangebote und Themen
- Guolin Qi Gong
- Tuina
- Akupunktur
- Atemtherapie
- Körpertherapie
- Achtsamkeitsbasierte Techniken
- Tiefenpsychologische Psychotherapie
- Kognitiv-Verhaltenstherapeutische Psychotherapie
- EMDR
- Psychoedukationsgruppe
- Ganzheitliche Schmerztherapie
- Umgang mit körperlichen Einschränkungen
- Stärkung der Akzeptanz für derzeitige Leistungsgrenze
- Überwindung von Zukunftsängsten
- Aufbau von Ressourcen und Selbstwertgefühl
Psychosomatische Behandlung bei Post-Covid-Syndrom und pandemiebedingten psychischen Erkrankungen
Das stationäre Behandlungsangebot bieten wir in unseren psychosomatischen Fachkliniken in Bonn und Wendräben bei Magdeburg an. Die besonders naturnahen Standorte sind ideale Orte zum Innehalten, Kraftschöpfen und damit für ungestörte therapeutische Prozesse. Eine tagesklinische Behandlung ist ebenfalls an unseren Standorten in Wesseling und Oberhausen möglich.
Spezialsprechstunde Long/Post-Covid
Zur diagnostischen Abklärung und fachspezifischen Behandlungsempfehlung bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen durch Long/Post-Covid bieten wir eine Spezialsprechstunde an. Unsere Chefärzte stehen Ihnen beratend zur Seite.

Wir sind für Sie da!
Wir nehmen uns Zeit für Ihre Fragen rund um das Behandlungsangebot und unsere Spezialsprechstunde und beraten Sie gerne individuell.